Erfahren

Lebensräume
Tiere

Jahreszeit

Symbol

Frühjahr

Symbol

Sommer

Symbol

Herbst

Symbol

Winter

Dauer

5 Min

Alter

Jedes Alter

Waldameisen

Emsige ArbeiterInnen im Ökosystem Wald

Lebensraum

Wald

Die Rote Waldameise (Formica rufa) ist die verbreitetste Art in unseren Wäldern. Ameisenhügel bestehen aus vielen Pflanzenteilen aus der Umgebung. Bis zu zwei Metern kann ein Hügel aus Nadeln, Ästen und anderem Material in die Höhe wachsen und ebenfalls bis zu zwei Meter kann der Bau den Boden darunter durchdringen.

Ein Leben für die Gemeinschaft

Je nach Art bevölkern hunderttausende bis mehrere Millionen Tiere ein Nest mit einer bis zu tausenden von Königinnen.

Im Zentrum befindet sich die Ameisenkönigin, die Eier legt und immer im Nest bleibt. Arbeiterinnen üben unterschiedliche Berufe aus: Es gibt Jäger für die Futtersuche, Bauarbeiter, Läusemelker, Träger und Wächter. Im Nest wird der Nachwuchs gepflegt, gefüttert und umhergetragen.

Jahreszeiten bestimmen die Aktivitäten

Im Frühling erwachen die Ameisen aus der Winterstarre, wenn die ersten Sonnenstrahlen auf den Waldboden treffen.

Abhängig von Klima und Höhenlagen schwärmen herangewachsenen flugfähigen Tiere im Frühjahr zum Hochzeitsflug aus. Begatteten Weibchen werden danach Jungköniginnen, die sich in einem Bau dem Eierlegen widmen.

Im Sommer herrscht Hochbetrieb. Der Nahrungsbedarf für den Nachwuchs ist enorm und im Umkreis von ca. hundert Metern werden Insekten und Honigtau erbeutet - die zuckerhaltige Flüssigkeit, melken Ameisen auf Bäumen von den Läusen ab.

Ameisen spielen im Ökosystem des Waldes eine wichtige Rolle. Sie halten den Waldboden gesund, indem sie ihn durchlüften - Pflanzen können dadurch besser wachsen. Der Appetit der Ameisen hält den Wald frei von Insekten und ihren Larven - auch von unerwünschten Forstschädlingen. Sie verwerten pflanzliche und tierische Abfälle und verbreiten Pflanzensamen.

Viele andere Kleintiere leben im Ameisenbau als Untermieter, Mitesser oder Schmarotzer und viele Vogelarten nutzen Ameisen als Nahrung.

Aufgrund ihrer ökologischen Bedeutung gelten Waldameisen als geschützt. Für Waldbesucher gilt daher: Ameisenhaufen nicht mutwillig (zer)stören, sondern aus etwas Entfernung das rege Treiben dieser faszinierenden Lebewesen beobachten! 

Im Herbst wird es ruhiger und man sieht deutlich weniger Ameisen. Arbeiterinnen, die die nächste Frühlingsbrut versorgen, futtern sich Fettdepots an. Für den Winter wird die Kuppel gegen Schnee und Nässe abgedichtet und die Ameisen ziehen sich bis zum Frühling ins Innere des unterirdischen Nestes zurück.

 


Quellen: Merkblatt Ameisen: www.tirol.gv.at, NABU: www.nabu.de