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Vielseitiges Fließgewässer
Lebensraum
Die Bezeichnung „Kamp“ stammt aus dem Keltischen und bedeutet soviel wie „krumm“. Vermutlich wurde der Fluss so getauft, weil er „krumm“ fließt, also viele Kurven macht. Es liegt in der Natur eines jeden Flusses, dass er sich lieber durch die Landschaft schlängelt, anstatt gerade zu fließen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Ein Fluss ändert zum Beispiel seine Richtung, wenn er auf ein Hindernis trifft, etwa auf einen großen Berg oder einen harten Felsen.
Ein weiterer Grund für den kurvigen Verlauf von Flüssen ist die Drehung der Erde. Durch die Erdrotation wird das Flusswasser nämlich ein wenig abgelenkt – auf der Nordhalbkugel nach rechts, auf der Südhalbkugel nach links. Besonders stark ist die Ablenkung in der Nähe des Äquators, da sich die Erde hier am schnellsten dreht, während sie an den Polen stillsteht.
Auch durch seine Kraft verändert ein Fluss seinen Lauf. Dort, wo er schnell fließt, reißt er Erdreich mit sich und schafft sich neuen Platz. Den mitgeschwemmten Sand und Schotter lagert er an Stellen mit schwächerer Strömung wieder ab. Je mehr Erdreich sich hier ansammelt, umso mehr muss der Fluss ausweichen und sich einen neuen Weg suchen.
Je kurviger ein Fluss fließt, desto viel-seitiger ist er. Es gibt sonnige Süd- und schattige Nordseiten, schnell fließende Bereiche und ruhige Stellen, tiefe Gräben und flache Ufer.
In diesen unterschiedlichen Lebensräumen finden viele verschiedene Pflanzen und Tiere ein Zuhause. Das ist der Grund dafür, dass naturbelassene Flüsse besonders artenreich sind.
Gibt es wie beim Kamp auch noch Felsen im Flussbett, kommen noch weitere Behausungen für Pflanzen und Tiere dazu. Unter den Felsen können sich Fische, Krebse und Muscheln verstecken, und auf ihnen nehmen Vögel wie die Wasseramsel oder die Gebirgsstelze Platz.